Namibia in Geilshausen

Chor African Vocals aus Swakopmund in der Evangelischen Kirche

Frau Schomber vom Fischmobil auf dem Fellingshäuser Wochenmarkt gab den Ausschlag, dass wir am Samstag vor Pfingsten dreißig Minuten in den Vogelsberg fuhren. Seit unserer Namibia-Reise vor zweieinhalb Jahren sind wir immer neugierig auf dieses Land, das uns sehr gut gefallen hat. Wir waren auch nicht die einzigen Fellingshäuser dort.

Erstmal gab es eine lange Schlange, denn der frisch vor Ort geräucherte „Plankenlachs“ war sehr anziehend. Sich beim Anstehen abzuwechseln ermöglichte vorher die Betrachtung der Informationstafeln. Überschüsse aus allen Essens- und Getränkeverkäufen kommen einem Schulprojekt in Witvlei, östlich von Windhuk zugute.

Pünktlich um 19.00 begann die Veranstaltung mit einer kurzen Einführung durch den Geilshäuser Martin Erb. Er ist seit zwei Jahren im Vorstand der Deutsch-Namibischen Entwicklungsgesellschaft (DNEG), was eher einem Zufall zu verdanken ist. In den 40 Jahren ihres Bestehens sammelte die Gesellschaft über sechs Millionen € an Spenden ein.
Auf der zweimonatigen Deutschlandtournee des namibischen Chores fiel Gießen als Veranstaltungsort aus verschiedenen Gründen aus. Gerne sprang man in Geilshausen ein: Pfarrer Gabriel bot die Kirche als Veranstaltungsort an. Und die war so überfüllt, dass Michael Hink, ein Deutsch sprechender Namibier, der die Gruppe als Tourmanager begleitete, in seiner Einführung meinte, in den nächsten zehn Jahren sollte man die Kirche vergrößern.

Die African Vocals wurden 2012 in der Township Mondesa von Swakopmund gegründet, um Jugendlichen eine Chance zu geben. Der Stadtteil, in dem nur Schwarze wohnen, ist von hoher Armut gekennzeichnet. Die Band unterstützt mit dem Erlös aus ihren Tourneen viele Soziale Projekte in Mondesa und einem abseits gelegenen Slum. Vor einigen Jahren wurde ein African Vocals Kinderchor gegründet.

Für die von der DNEG unterstützte Schule in Witvlei sammelten die Sänger nach dem Konzert persönlich Spenden ein.

Eigentlich besteht der Chor aus 18 Sängern. Es kommen aber immer nur 8 von ihnen mit auf Deutschlandtournee, damit man mit dem Mieten eines Kleinbusses, den Michael Hink selbst fährt und der inklusive Fahrer für neun Personen zugelassen ist, die Kosten möglichst niedrig halten kann.

Der Sprecher des Chores erzählte wie gut ihnen Deutschland gefällt – mit einer Ausnahme: Das sind die Staus!

Fotos Winfried Senger, Eveline Renell

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